BREBIT - Projekt
Wer ist Phineas Fisher, was ist Clickwork und wie hieß die erste Programmiererin? Das sind drei der Fragen aus dem Quiz, bei dem die Schüler*innen in Historisches und Aktuelles der Digitalisierung eintauchen konnten und um das eine oder andere „Aha“ nicht herumkamen.
Staunen blieb auch nicht aus beim Zuordnen von Bildern und Texten verschiedener Digitalisierungsaspekte und dem anschließenden Vorstellen der Erkenntnisse. Die Symbole der marktbeherrschenden Betriebssysteme sind bekannt, doch die Frage nach weiteren konnte schon nicht mehr spontan beantwortet werden. Dass Kohleabbau auch etwas mit Digitalisierung zu tun hat, erschließt sich erst beim Blick hinter die (Energie-)Kulissen von Smarthome und Streaming. Doch nicht nur die virtuellen Bestandteile der Digitalisierung haben es in sich. Das zeigte ein Dokumentarfilm zum Lithiumabbau und seinen Auswirkungen im argentinischen Puno. In der Sole der Salzebene „des toten Mannes“, so die wörtliche Übersetzung des
Namens, befindet sich das begehrte Metall, das unter hohem Wasserverbrauch abgebaut wird. Das Wasser fehlt den in dieser
niederschlagsarmen Region ansässigen Landwirt*innen, deren Lebensgrundlage bedroht ist. In einer stillen Diskussion auf Papier setzte sich die Klasse in Gruppen mit Prämissen und Fragestellungen auseinander, bevor ein kurzer Animationsfilm in den Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit und ihre Dimensionen einführte und ein Dilemma aufzeigte: Fängt der Fischer viele Fische und verkauft sie, kann die Tochter studieren, aber der Sohn wird seinen Berufswunsch Fischer aufgeben müssen. Arbeitet der Fischer nachhaltig, ist es umgekehrt. Welche Strategien führen nun am besten zur Nachhaltigkeit, um den einzigen Planeten, den wir haben, zu erhalten? In einer komplexen Textanalyse befasste sich die Klasse mit Effizienz, Konsistenz und Suffizienz, suchte nach den besten Lösungsansätzen und ordnete Karten zu einem Bild, das im eigenen Alltag und zum Weiterdenken Orientierung bieten kann. Ressourcen effizienter zu nutzen und Produktionskreisläufe herzustellen, dies bedient die erstgenannten Strategien von Effizienz und Konsistenz. Dass weniger Konsumieren in einer nachhaltigen Gesellschaft auch weniger zu produzieren bedeuten kann, scheint bisher noch eine Utopie. Jedoch: Verzicht kann auch Befreiung sein.
Digitalisierung
Carina Flores (Referentin): „Eine zukunftsfähige und gerechte Digitalisierung soll sich weniger nach Interessen einzelner Unternehmen, nach der Wirtschaft und nach wachstumspolitischen Agenden richten, sondern am Gemeinwohl orientieren.
Klimagerechtigkeit bei der Digitalisierung wird nur möglich, wenn die Länder des Globalen Nordens durch eine ambitionierte Klimapolitik dem Globalen Süden den Raum zum Aufholen geben. Konsument*innen weltweit müssen sich mehr in digitaler Suffizienz und Genügsamkeit üben. Wir brauchen eine Rückkehr zum ‚rechten Maß‘ der Dinge.“ Schüler*in: „Man sollte die Dinge sinnvoll nutzen. Es ist nicht nötig, fünf Minuten mit dem Auto zum Discounter zu fahren.“